Eine selbstorganisierte Radtour mit einer Übernachtung in einem Hotel in Brilon
Teilnehmer: Angelika und Claus
Vorbereitung:
Wenig: die Hin- und Rückroute ausarbeiten sowie die Übernachtung in Brilon
sicher zu stellen war alles. Aufgrund des guten Wetters entschlossen wir uns zu
der Tour auch erst am Vortag, so blieb es bei einer kurzen Vorbereitung.
Die Route wurde ausgearbeitet und gefahren anhand des Aldi-Kartensets
"19 regionale Radtouren-Karten 1:100000", der Radwanderkarte Kreis Paderborn und
aufgrund von Empfehlungen von Arbeits- und Tischtenniskollegen.
Do. 26.5.05 (70 km)
Möglichst früh, aber doch nicht vor dem Aufstehen, fuhren wir los, um vor der größten
Hitze bereits ein gutes Stück geschafft zu haben. Bereits in Elsen orientierten wir
uns zur Alme, unterquerten parallel dazu die B1, um hinter Wewer auf den richtig
schönen Teil des Alme-Radwegs zu gelangen (das letzte Ende bei Paderborn ist
nämlich nicht so recht gelungen). Borchen und Alfen sind die nächsten Orte. Kurz
vor Niederntudorf steigen (schieben) wir immer den steilen, steinigen Weg mit einigen
Stufen zur Alme runter. Hier befindet sich eine Holzbrücke über die Alme. Auf der
anderen Seite kann man auf einem geteerten Feldweg Tudorf Steigungs- und Straßen-frei
umradeln und kommt am Ortsausgang auf die Haarener Straße. 200 Meter rechts geht
linkerhand eine sehr wenig befahrene Straße nach Wewelsburg ab. Nach eine kurzen
Steigung geht sie nur noch leicht bergauf, doch bei der Hitze war eine erste Rast
erforderlich.
Im schönen Wewelsburg geht's dann wieder steil runter zur Alme, hier hat man die Auswahl
zwischen dem Kuhberg (extrem steil) und dem Knickweg, für den wir uns
diesmal entschieden. Zurück auf dem offiziellen Alme-Radweg folgt schon bald Ahden,
das mittig durchquert wird, der nächste Ort Brenken wird dagegen links liegen
gelassen (nur gestreift). Hier war die nächste Rast und das zweite Frühstück
erforderlich. Wir waren noch nicht weit von Brenken entfernt, da saß auf einer Bank
(hinter seinem Fahrrad) mein ehemaliger Tischtenniskollege Gerd Hayn, der mit dem
Fahradbus nach Büren gefahren war und sich jetzt auf dem Rückweg nach Paderborn
befand. So legten wir noch eine längere Pause ein und unterhielten uns nett. Wir
ahnten nicht, dass wir ihn hier das letzte Mal sahen, denn er machte einen fitten
und zufriedenen Eindruck.
Danach kamen wir wieder nicht weit, denn in Büren gibt es zwei hervorragende
Eisdielen, die schönere davon suchten wir auf. Gut gestärkt ging es schattig weiter,
Weine, Siddinghausen und Ringelstein waren die nächsten Orte. Leider war der schöne
Waldweg irgendwann zu Ende und wir mussten das letzte Stück bis zum Ort Alme auf
der L637 zurück legen. Am heutigen Feiertag hielt sich das Autoaufkommen aber auch
in Grenzen.
Wenn man nach Alme hineinfährt, liegt gleich links das Wasserschloss Alme, welches noch bewohnt und daher nicht zu besichtigen ist. Blicke auf die schönen Gebäude und den Barockgarten (Park) sind natürlich gestattet. Bereits in Alme geht es bereits bergan, aber gegenüber der äußerst dicken Kirche lud ein kleiner Park zur Rast ein. Der Weg zur Almequelle war nur im Ort gut beschildert, so dass wir noch einmal fragen mussten, als wir schon kurz davor waren. Verwunschene Quellseen luden dort zum verweilen uns Spazieren gehen ein.
Nun quälten wir uns über einen Berg aus Alme heraus bis zum Kapellenstein, von wo
es in einer rasanten Abfahrt (mit Umleitung um eine Deponie) nach Brilon, wo man recht
lange durch Vororte und Industriegebiete in die Innenstadt geleitet wird. Erstaunt
waren wir, wie steil es in der Innenstadt bergauf geht. Unsere
Unterkunft, Hotel "Starke", liegt direkt am Marktplatz neben dem Rathaus, dies ist
übrigens eines der ältesten Deutschlands. Wir stellten die Räder in der etwas
entfernten Hotelgarage ab bezogen unsere Zimmer. Dabei traf ich einen Arbeitskollegen,
der mit zwei Freunden die Diemel entlang radelte und sich auch genau dieses Hotel
als Unterkunft ausgesucht hatte.
Dann mussten wir dringend etwas
trinken, denn noch immer war es sehr heiß. Nach einem kleinen Rundgang studierten
wir die Hotel-Speisekarte und entschieden uns sofort für dieses Restaurant. Spezialität
des Hauses war Wildlachs, aber auch frisch geräucherte Alme-Forelle. Wir bestellten
beides und probierten auch gegenseitig: beides war köstlich!
Beim Verdauungsspaziergang verließen wir die kleine Innenstadt fast nicht, denn
der schöne Marktplatz mit dem historischen Rathaus und Fachwerkhäusern sowie die
Probsteikirche mit dem dicken Kirchturm, Stadttore und Brunnen bieten schon einiges.
Mehrfach sahen wir auch Hinweise auf den Rothaarsteig, ein Wanderweg, der von
Brilon über das Rothaargebirge nach Dillenburg führt.
Am Marktplatz sammelte sich nach und nach die Jugend der Stadt (mit hohem
Ausländeranteil); man wurde den Eindruck nicht los, dass sie nicht so recht wussten,
was sie machen sollten (außer Krach), davon hatten wir dann lange Zeit noch was. Bei
der immer noch herrschenden Hitze musste noch ein letzter Schlummmertrunk her, den
bekamen wir auch noch problemlos unter freiem Himmel.
Fr. 27.5.05 (73 km)
Entsprechend dem guten Essen am Vorabend gab es im Hotel "Starke" natürlich auch ein
sehr gutes Frühstück, hier trafen wir meinen Kollegen vom Vortag wieder. Dann packten
wir unsere Sachen, holten unsere Räder und radelten los, um wieder vor der größten
Hitze noch ein gutes Stück zu schaffen.
Zunächst einmal ging es bergab aus der
Innenstadt heraus, dann Richtung B 7, von der wir Richtung Thülen nach Norden abbogen.
In Thülen bogen wir auf einen schönen geteerten Feldweg, der allerdings auch
erhebliche Steigungen mit sich brachte.
Im Schatten des erstem Waldes machtren wir die erste Rast, denn mittlerweile war es
auch richtig heß geworden. Über Radinghausen führte der Weg nach Bleiwäsche, wo wir
die Kirche besichtigten und in deren Schatten die nächste Rast einlegten. Bleiwäsche
war glücklicherweise der Höhepunkt (höchste Punkt) unserer Rückreise, nördlich des
Orts fuhren wir ein kurzes Stück auf der Land- und Kreisstraße, bevor wir auf eine
Waldstraße Richtung Aabachtalsperre abbogen. Von nun an ging's bergab!
An der Talsperre lud eine gemütliche Bank (im Schatten!) zur nächsten Rast ein; hier
war es ausgesprochen ruhig, nur einmal passierte Inline-Skater unsere Bank. Dann fuhren
wir weiter auf dem schönen Uferweg, ganz vorne fuhren wir auch über die Staumauer
und wieder zurück, denn unser Weg nach Bad Wünnenberg ging auf der südlichen Seite
der Staumauer weiter. Und immer, wenn der Weg sich gabelte, war der, der weiter
bergab führte, der richtige: es war einfach herrlich!
Bad Wünnenberg wird mit dem Rad elegant durchquert, man biegt hier in das Afte-Tal.
Trotz des nicht so schönen Namens ist das Tal durchaus schön, da es rechts und links
von ansehnlichen Höhen flankiert wird. Besonders der Blick von Leiberg gegenüber auf
den Ort ist sehr sehenswert.
Zwischen Hegensdorf und Büren passiert man einen Badesee,
dann überquerten wir die Landstraße und rollten am Waldrand entlang von Süden nach
Büren hinein. Von dieser Seite mussten wir uns erst orientieren, um die Eisdiele
zu finden, doch dafür tun wir alles.
Aus Büren heraus fuhren wir erst einmal die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg: Büren,
Brenken, Ahden, Wewelsburg. Hier folgten wir einer Empfehlung meines Tischtenniskollegen
Norbert und bogen nach links auf die Landstraße Richtung Salzkotten – aber nur
bis zur Serpentinenkurve, wo ein kleiner Waldweg auf die Kreisstraße nach Tudorf führt.
Gegenüber vom Forsthaus kommt man auf diese Straße, die neuerdings auch durch einen
Radweg begleitet wird. Auch hier geht es die ganze Zeit gemächlich bergab, so dass
die Fahrt trotz der Hitze fast die reinste Lust ist.
Nicht weit hinter Oberntudorf kommt man in der Weweraner Forst, am "Delbrücker Weg"
biegt man nach Wewer hinein. Heute entschlossen wir uns, Wewer am westlichen Rand zu
passieren, dann die Müllkippe westlich zu umrunden, um über Elsen-Bahnhof unseren
Heimatort Elsen zu erreichen. Zu Hause hatten wir einen gemütlichen Freitag Abend und
konnten am Samstag in aller Ruhe den Weweraner Biomarkt und den Paderborner Wochenmarkt
besuchen.
Fazit:
Durch das schöne Almetal zu radeln und abends noch eine frische Forelle aus derselben
zu essen ist schon etwas Besonderes. Ab der Almequelle (im Ort Alme) muss man
allerdings auch mit Bergen rechnen. Auch die Route der Rückfahrt über Aabach-Talsperre
und Aftetal ist sehr zu empfehlen.