Eine selbstorganisierte Radtour mit Zug-An- und -Abreise, übernachtet wurde in Essen, Feste Zons, Schloss Gymnich und Aachen
Teilnehmer: Angelika und Claus, am letzten Tag Ilse
Vorbereitung:
Da wir die Kaiserroute bereits von Essen nach Padeborn befahren hatten, fehlte uns
noch das Teilstück von Aachen nach Essen. Start- und Endpunkt standen somit fest,
die Richtung war zweitrangig. Aufgrund von Terminproblemen der dritten Teilnehmerin
wählten wir Essen als Startpunkt und Aachen als Ende der Tour. Die Strecke betrug
laut Spiralo 180 km, so wurden zwei attraktive Übernachtungsorte gesucht. Schloss
Gymnich bot erschwingbare Doppelzimmer im Kavaliershaus an, in der Nähe war auch
kein weiterer Ort, der sich aufdrängte. Das Stück zwischen Gymnich und Essen wird
genau duch Feste Zons geteilt, attraktiv und von der Lage genau richtig. Genau
so wurde anderthalb Wochen vor der Fahrt reserviert.
Die Route wurde abgefahren anhand des alten Kaiserrouten-Spiralos, inzwischen gibt es
einen neuen. Die Route hat sich aber fast nicht verändert – nur die
Kilometerangaben stimmten nicht.
Do. 29.5.08 (10 km)
Von der Firma nach Elsen, von Elsen mit Gepäck zum Bahnhof, das ging alles sehr
schnell, da alle Strecken per Rad bewältigt wurden. Die Gehirnwindungen des
Automatenbauers zu rekonstruieren war schon etwas schwieriger, zumal bei
der Bahn jeder Automat grundsätzlich seine eigene Logik besitzt.
Auf dem Bahnsteig erwartete uns ein wunderschöner doppelstöckiger Regionalexpress,
klimatisiert und mit fast ebenerdigem Fahrradeinstieg. Zwischen Paderborn und
Essen hielt er ganze sechs Mal, so waren wir im Nu im Essener Hauptbahnhof. Mit der
S-Bahn gings noch bis Essen-Stadtwald, den kleinen (aber nicht feinen) Rest
nach Heisingen bewältigten wir mit dem Rad. Bei leckerer Lasagne und Hasseröder Pils
hatten wir noch viel zu erzählen, der Abend war viel zu kurz.
Fr. 30.5.08 (72 km)
Unsere berufstätigen Gastgeber hatten in aller Stille das Haus verlassen. Wir
räumten ihnen erst mal den Kühlschrank leer und waren nahrungsmäßig schon einmal
bis zum Abend versorgt. Vom Nordrand von Heisingen ging es überwiegend bergab
bis zum Baldeney-See, über die Fußgängerbrücke auf die andere Seite, im Zickzack
durch Kupferdreh (der einzige Ort Deutschlands, der aus drei Tiernamen besteht)
– und schon lag die erste Steigung vor uns: ein langer und steiler
Anstieg von Dilldorf nach Bösen.
Die Abfahrt war weniger schön über einen schmalen Fußweg, aber immerhin abwärts.
Im engen Deilbachtal rollten wir in den schönen Ort Langenberg, der zu einer
Innenstadtbesichtigung einlud. Schiefergedeckte Fachwerkhäuser sorgten für
ein schönes Stadtbild, dazu kommt die Hanglage, die alles übereinander türmt.
Aus dem Ort heraus findet man nur mit Hilfe des Stadtplans, die Beschilderung
der Kaiserroute fehlte hier ganz. Und wieder eine lange Steigung: die Hohlstraße
über Schwagenscheidt nach Neviges. Zum Glück war es hier im Westen nicht so heiß,
die Sonne ließ sich heute auch gar nicht blicken. Den Abstecher zur Düsselquelle
sparten wir uns. Danach folgten wirklich
gemütliche Radwege fernab jeden Autoverkehrs entlang der Düssel bis Gruiten,
in der "Aprather Mühle" kehrten wir auf eine riesige Apfelschorle ein.
Bei einer schwierigen Stelle übersahen wir das Abknicken der Route, bemerkten
dies kurz vor Vohwinkel – und mussten etwas zurück. Bis zum Museum im
Neandertal ging es nun entlang von Straßen, doch wir hatten immer noch genügend
Zeit, das Museum in Ruhe zu besuchen.
Aufgrund der hohen Eintrittspreise und
der Nachmittagszeit (keine Schulklassen) war das Museum sehr leer, eine aufwändige
Gestaltung mit viel Interaktion und Medien machte den Besuch aber zu einem Erlebnis.
Dazu kam die interessante Architektur: alle Gänge im Museum führten schräg nach
oben, selbst die Dachterrasse des Museumscafes war noch schräg.
Nach dem Museum gings weg von der Straße, natürlich bergan, aber gegen die
Steigungen von heute Morgen ein Klacks. Hinter Kempen umfährt man Hilden steigungsfrei
durch den Hildener Stadtwald und ein weiteres Naturschutzgebiet, das war
Radwandern in seiner schönsten Form. Dann biegt man Richtung Rhein ab durch
Berghausen und Baumberg, doch Berge sind hier nur Mini-Erhebungen. In Baumberg geht
es ca. zwei Kilometer direkt am Rhein entlang, bevor Anlieger die Promenade
verbaut haben. Zur Fähre geht es die letzten drei Kilometer über eine Schotterstrecke,
die Autos reisen von einer anderen Straße an. Die Fähre selbst ließ sich viel
Zeit, aber die hatten wir ja auch.
Auf der anderen Seite biegt man von der Auffahrt links ab und fährt schon in die
Feste Zons (Rheintor) hinein.
Die "Schloss-Destille", unser Übernachtungsort, ist eigentlich gut ausgeschildert, doch wir übersahen alle Schilder und suchten sie in der Nähe des Schlosses, dass vom Juddeturm überragt wird. Doch (innerhalb der Festung) liegt die Schloss-Destille fast genau gegenüber. Ein ausgesprochen hübsches Zimmer mit alten Möbeln in Bauernmalerei machte einen gastlichen Eindruck. Nach dem Duschen setzten wir uns zum Essen in den gemütlichen Biergarten des Lokals (Spargel und Garnelenspieß). Aus den Katakomben der Schloss-Destille drangen allerdings schon jetzt laute Feiergeräusche. Die Wirtin empfahl uns anschließend je einen Rundgang außen und innen um die Festungsmauer (aus dem 13. Jahrhundert!), den wir dann auch prompt antraten.
Die Rheinseite ist überraschend weit vom Rhein entfernt, da er hier einen Bogen macht. Früher ist er wohl mal näher gewesen. Auf der Südseite ist (innerhalb der Festung) ein Schloss, die Südwestecke der Mauer besteht aus einer Windmühle. Auf der Westseite ist außerhalb des Feldtors ein schöner Schweinebrunnen, Treffpunkt der Dorfjugend. Wir waren gerade wieder am Hauptstadttor angekommen, um jetzt den inneren Rundgang zu starten, da setzte Starkregen ein und wir verzogen uns wieder in unseren schönen, z. T. überdachten Biergarten. Nachts wachten wir mehrfach von den Feiergeräuschen auf, zumal sich unser Zimmer genau über dem Eingang der Schloss-Destille befand.
Sa. 31.5.08 (72 km)
Den verräucherten Frühstücksraum hatten andere Gäste bereits gelüftet, wir
schlossen aufgrund kühler Temperaturen die Tür wieder. Und aufgebackene
Billigbrötchen an einem Samstagmorgen müssen ja nun wirklich nicht
sein. Nun, wir wurden satt und
draußen war es wieder trocken. Die Festung wollten wir über das Feldtor (Westen)
verlassen, dabei einen kleinen Umweg über das Schloss machen, doch siehe da,
heute Morgen war das Hoftor zu.
Also verließen wir Zons Richtung Westen, alles
war bretteben. Nievenheim sowie Kloster Knechtsteden wurden elegant umfahren,
dann verlief die Route wieder entlang einer Autostraße. Kurz vor Antel drohte
eine Steigung, doch kurz davor bog die Route nach links auf einen geteerten
Feldweg, die Anhöhe lag links von uns. Schon von weitem sahen wir die
Bescherung: der nächtliche Starkregen hatte das Feld über die Straße
laufen lassen. Extrem klebriger Lößboden verklebte sich an den Reifen,
füllte den Zwischenraum zwischen Rädern und Schutzblech und machte unsere
Fahrräder zu Standrädern. Ca. eine halbe Stunde benötigten wir, um mit
abgebrochenen Stöckchen unsere Räder wieder drehbar zu bekommen, von der
Schweinerei ganz abgesehen. Und mehrere andere Radler mussten wir davon
abhalten, die gleiche Erfahrung zu machen, obwohl wir sonst fast noch keine
Kaiserrouten-Befahrer getroffen hatten. Anstel selbst war eine einzige
Baustelle, so dass wir Haus Anstel auch gar nicht fanden. Wenigstens gab
es mal wieder ein schönes Stück bis Rommerskirchen und Vanikum, von weitem
sah man schon die riesigen Kühltürme und Schornsteine der Kraftwerke Neurath.
Dann gings entlang der Straße an dem ersten Kraftwerk (noch im Bau) vorbei,
zwischen den Kraftwerken biegt man rechts ab, auf der Eisenbahnbrücke ist
eine beeindruckende Aussicht. Das zweite Kraftwerk wird von hinten umrundet,
dann ging's abwärts zum Tagebau, vor uns eine riesige renaturierte
Abraumhalde (Vollrather Höhe). Über eine schmale Brücke überquerten wir
eine noch viel tiefer liegende Kohle-Eisenbahn, ei kleiner Fehler, wie sich
kurz danach herausstellte. Doch in Frimmersdorf konnten wir das korrigieren,
gelangten zur Erft – und fädelten uns prompt auf der falschen
Flusseite ein. An der nächsten Brücke versuchten wir noch einmal auf die
andere Seite zu kommen, doch die Unwetter der vergangenen Tage hatten den
Zugang zum tiefer gelegenen Radweg unmöglich gemacht. Zum Glück konnte
man auf beiden Flusseiten fahren, die Erft selbst war angeschwollen und
auffällig rotbraun gefärbt. Kurz vor Bedburg kamen wir über eine
Fußgängerbrücke doch noch auf die andere Seite und hofften auf eine Bank,
um unser mitgenommenes Brötchen zu verspeisen. Doch stattdessen begann
es urplötzlich zu regnen, wir warfen eine Jacke über und beeilten uns, in
den nächsten Ort zu kommen. In einem Carport gab es dann die Brötchen,
doch so richtig aufhören wollte es in der Zeit auch nicht. Das diffuse
Licht am Himmel ließ auch keinerlei Prognosen zu. So fuhren wir im Regen
weiter, so ganz schlimm war es auch noch nicht, selbst einen kleinen
Abstecher zum Bedburger Schloss gestatteten wir uns. Außerdem führte
hier die Route immer sehr schön links und rechts an der Erft entlang.
Der Regen blieb aber hartnäckig, so bogen wir in die Innenstadt vom
Bergheim und bestellten in Eisdiele Capuccino und Waffeln mit
Erdbeeren/Kirschen. Kaum saßen wir unter dem Dach, hörte der Regen auf.
Doch als wir weiter wollten, fing es natürlich wieder an. Nachdem wir den
Auisgang aus Bergheim gefunden hatten (jetzt waren wir wieder an der Erft),
nutzten wir jede Brückenunterführung, um uns ein wenig vor dem jetzt
starken Regen zu schützen.
Auf der Höhe von Kerpen hörte es plötzlich doch auf, so genehmigten wir
uns noch einen kleinen Abstecher zu Schloss Türnich, bevor wir zu unserem
Tagesziel, dem berühmten Schloss Gymnich gelangten. Auf der ca. 500 Meter
langen Schlosseinfahrt konnte man das Schloss schon von weitem sehen, das
linke Torhaus ist das Kavaliershaus, in dem wir ein Zimmer gebucht hatten.
Vor dem Kavaliershaus und unten im Saal wurde eine größere Hochzeit gefeiert
(schließlich war Samstag Abend), die Rezeption war im Hauptschloss. Der
Empfangschef konnte mir nicht sagen, wie lange die Hochzeit ginge und drückte
mir einen Schlüssel in die Hand. Während wir noch am Kavaliershaus einen
Eingang suchten, um in unseren Radklamotten unbemerkt an der Hochzeitsgesellschaft
vorbei ins Haus zu kommen, war er schon hinter uns her gekommen und bot uns
ein Zimmer im Schloss zum gleichen Preis an, wir bekamen einen neuen
Schlüssel. Sehr erleichtert glaubten wir
nun, ein gewöhnliches Doppelzimmer vorzufinden, jedoch auf dem Schlüssel lasen
wir "Juan Carlos Suite" und das stand neben unserer Tür:
Dass König Juan Carlos von Spanien tatsächlich schon hier gewesen ist, belegte ein Foto im Eichensalon, dem Schlossrestaurant:
Wir benötigten zehn Minuten, um uns wieder einzukriegen und die Lachanfälle verebbt waren. So sah eine Ecke unseres riesigen Zimmers aus:
Dazu kam ein verspiegeltes Arbeitszimmer mit zwei Schreibtischen/Sekretären und
ein Badezimmer mit einer getrennt abschließbaren Toilette. Da unsere Suite auf der
Rückseite des Schlosses lag, guckten wir in den hinteren Schlosspark und beobachteten,
wie das Brautpaar sehr originell beim Springen vom Fotografen abgelichtet
wurde.
Die Fahrräder wurden
im rechten Torhaus eingschlossen. Bei soviel Glück wollten wir natürlich auch im
Schlossrestaurant essen (Anmeldung erforderlich). Und siehe da, die Preise
waren zwar gehoben, aber durchaus nicht überhöht. Wir machten uns essensfein, so
gut wir konnten, und starteten vor dem Essen einen Rundgang durch den Ort
Gymnich (lohnt nicht wirklich). Die größte Attraktion war ein historischer
Käfer, die zweitgrößte ein außergewöhnlicher Kirchplatz. Aber wir hatten ja
unser Schloss.
Im Schlossrestaurant (Eichensalon) waren wir das dritte Paar, mehr kamen auch
nicht, aber dadurch, dass in und um das Schloss mehrere geschlossene Veranstaltungen
waren, hatte die Küche trotzdem Hochbetrieb. Nach dem leckeren Essen (Garnelenspieß
und Dorade) bummelten wir noch ein bisschen durch den Schlosspark. Selbst im
Schloss-Biergarten war eine geschlossene Veranstaltung, so dass wir in der
vornehmen Schlosshotel-Bar unser letztes Bier (Kölsch) tranken. Das Personal
war irgendwie bemüht, uns besonders gut zu versorgen. Im großen Himmelbett
hatten wir eine wunderbar ruhige Nacht.
So. 1.6.08 (80 km)
Etwas zu früh (8 Uhr) versuchten wir, im Schlosskeller unser Frühstück zu bekommen,
denn heute lag ja die größte Etappe vor uns und es sollte auch wieder bergiger
werden. Das Frühstück war allerdings ausgezeichnet, so dass sich das Warten
gelohnt hatte. Nun hieß es, die Suite zu verlassen, unser Empfangschef ließ uns zu
unseren Fahrrädern und zusammen mit dem Koch verabschiedete er uns sogar.
Auf der völlig leeren Landstraße fuhren wir vorbei an Burg Dirmerzheim nach
Lechenich, das sehr schöne Stadttore aufweist. Von Lechenich geht es genau
nach Westen, wir blieben zunächst auf dem Radweg neben der (wenig befahrenen)
Landstraße, die Kaiserroute verlief in Sichtweite zwischen den Feldern. Der Wind
kam schräg von hinten, außerdem war heute strahlender Sonnenschein, so kamen
wir gut voran. Am Horizont konnte man immer noch die riesigen Hochrather
Kraftwerke sehen.
In Nörvenich fuhren wir entgegen der Route in den Ort hinein, um einen Blick
auf die Burg zu werfen, doch leider fanden wir nur unter etwas Suchen wieder
an den Neffelbach und auf die Kaiserroute zurück. Bis Irresheim folgte ein kurzes
Stück Kreisstraße, ab dort folgte geteerter oder gepflasterter Feldweg.
Zweimal versuchten wir (anhand der Beschilderung) die Umgehung um
Jakobwüllesheim zu finden, nach über vier Kilometern Umweg hatten wir die
Nase voll unf fuhren auf der Landstraße durch Jakobwüllesheim nach
Stockheim. Es hatten offensichtlich Wandalen die Schilder verdreht.
Von Stockheim geht es dann entlang der B 56, aber dafür schnurgerade, nach
Düren hinein, am Ortseingang war offensichtlich der Veranstaltungsort
des gestrigen Herbert-Grönemeyer-Konzerts (heute ist er übrigens in der
Bielefelder Alm), wir radelten durch Berge von Müll. Der Marktplatz war
zwar nicht ganz einfach zu finden – Düren ist größer, als ich dachte:
90000 Einwohner
– und auch nicht gleich als solcher erkennbar. Außerdem war das "i"
auf dem Stadtplan kein Verkehrsverein, sondern das Bürgerbüro. Wir setzten
uns schräg gegenüber auf dem Platz an den Tisch einer Eisdiele und konnten
bei Erdbeer- und Kirscheis in Ruhe auf Ilse warten, die ab hier mit uns
nach Aachen fahren wollte.
Ilse meinte, sie hätte noch kein Eis verdient, so bestiegen wir nach kurzer
Zeit wieder die Räder, nicht aber ohne vorher einen Blick in die (moderne)
St. Anna-Kirche geworfen zu haben. Düren ist im 2. Weltkrieg komplett zerstört
worden, damit auch die alte St. Anna-Kirche. Aber die neue Kirche ist sehr
eindrucksvoll und durchaus sehenswert. Dann verließen wir Düren u. a. durch
die Holzstraße, die repräsentative Steinhäuser im Jugendstil aufweist. Man
überquert die Rur und verlässt in Gürzenich die großen Ausfallstraßen. Erst
in Langerwehe ging es wieder auf einen Radweg an einer Straße und da diese
Straße im engen Tal des Wehebachs entlang führt, gibt es wohl auch keine
Alternative. Der Vorteil dieses Stücks war, dass es die ganze Zeit leicht
bergauf ging und wir so fast unmerklich an Höhe gewannen. Kloster Wenau
besichtigten wir nur von weitem. Ca. 1,5 Kilometer vor der Wehebachtalsperre
biegt man rechts ab – und jetzt wird es richtig steil. Der Radweg
war auch zu Ende, aber der Autoverkehr hatte auch stark nachgelassen. Am
vermeintlichen Höhepunkt (Parkplatz) geht es auf Waldwege, aber nur kurz
bergab, dann folgte noch eine weitere lange Steigung. Die folgende
Bergabstrecke war wg. des unbefestigten Wegs nicht der volle Genuss,
aber die Täler (jetzt waren wir im Vichtbachtal) sind hier immer komplett
verbaut. Vor Stolberg verpassten wir leider die Abzweigung der Kaiserroute
und rollten bis mitten in die Stadt hinein. So hatten wir wenigstens
Gelegenheit, einen Blick auf Burg Stolberg zu werfen:
Mo. 2.6.08 (10 km)
Ilse hatte uns bereits frische Brötchen geholt, so waren alle Voraussetzungen
für ein ausgedehntes gemütliches Frühstück gegeben. Ihr Mann war als
einziger schon zur Arbeit. Unser Zug ging ja erst
um 10:49 Uhr, das Wetter war weiterhin gut. Sie begleitete uns dann sogar
noch mit dem Rad bis zum Bahnhof.
Ausgerechnet an unserem Bahnsteig war natürlich der Fahrstuhl kaputt, auch
sonst war auf dem Bahnhof nicht viel los (auf den Gleisen). Mit etwas
Verspätung (für DB pünktlich) kam auch unser Zug, wieder mit den schönen
klimatisierten Doppelstockwagen. So verlief die Fahrt prima, bereits in
Düsseldorf hätten wir in den Regionalexpress nach Paderborn umsteigen
können, doch wir taten das fahrplangemäß erst in Hamm. Auch unser letzter
Zug hatte die gleichen Wagen und wir rollten pünktlich in Paderborn ein.
In der Bahnhofsbäckerei gab es leckeren Erdbeerkuchen, denn als wir zu Hause
ankamen, war allerbeste Kaffeetrinkenszeit.
Fazit:
Die Kaiserroute ist eine der abwechselungsreichsten Radrouten Deutschlands! Die
Streckenführung ist zwar nicht immer ideal, aber im Großen und Ganzen
angenehm. Vor Steigungen darf man keine Angst haben, die werden manchmal regelrecht
gesucht. Die Beschilderung könnte besser sein, eine Karte ist unerlässlich.