Bei dieser Reise handelte es sich um eine selbstorganisierte Fahrt von fünf ADFC-Mitgliedern aus Paderborn. Die Fahrräder wurden im Flugzeug mitgenommen.
Teilnehmer: Magdalena, Ulrike, Ulrich, Hans und Claus
So. 28.2.1999 (12 km)
Nach der gestrigen Geburtstagsfeier war ich leicht angeschlagen, doch alles war
gut vorbereitet. Die letzten Sachen gepackt, geduscht und die Reiseklamotten
angezogen. Mittag gegessen, dann kamen schon Uli und Hans. Gemütlich Kaffee getrunken
und viel Kuchen gegessen.
Bei Sonnenschein und Gegenwind losgeradelt zum
Flughafen in Ahden. Dort war schon der Schalter geöffnet, obwohl noch zwei Stunden
Zeit waren. Erst erkundigt, dann die Räder verpackt, ging problemlos. Inzwischen
waren auch Ulrike und Michael angekommen (Magdalena war bereits seit einer Woche
auf Mallorca). Zum Abschiedskommitee gesellten sich auch die Tochter von Hans sowie
Jupp mit Frau.
Mit nur zehn Minuten Verspätung ging's los, nachdem wir vorher noch das
Verladen der Räder beobachten konnten. Es war Hans' erster Flug und er saß am Fenster.
Über 50 Seiten von "Star Wars" gelesen.
In Palma am Flughafen war Magdalena schon da, die Räder kamen mit den Koffern
übers Band. Zwei Autos, davon ein großer Kombi, standen zur Verfügung. Die Räder
verladen und dann wurden wir nach Ariany gebracht. Noch ein wenig gegessen und lange
unterhalten.
Mo. 1.3.1999 (ca. 40 km)
Die ganze Nacht heulte der Sturm (Mistral), trotzdem gut geschlafen. Jetzt im
Hellen konnte man erst den schönen Garten und das Haus von hinten besehen: Palmen,
Mandarinen-, Apfelsinen- und Zitronenbäume wechselten einander ab (natürlich mit
Früchten dran, sonst hätte ich die nicht erkannt), an der Freitreppe mit
Marmorsäulengeländer wuchs ein riesiger Gummibaum bis zum Dach empor.
Ausgiebig
gefrühstückt – und gespült, dann die Räder zusammengebaut. Als Fahrtgetränk gab
es frisch gepreßte Zitronen aus dem eigenen Garten.
Dir Fahrt führte erst zur
(gestern abend beleuchteten) Kirche hoch mit Aussicht auf Petra, auf das Kloster
Bonany und auf die Gebirgskette im Norden. Dann fuhren wir über Petra eine kleine
Straße im scharfen Gegenwind zur Küste nach Can Picafort. Magdalena hatte ihren
kleinen Hund "Karamelo" in einem Fahrradanhänger mit, er unterhielt uns mit einem
ausdauernden Heulkonzert.
An der Küste mächtig hohe Wellen und viel Salzgischt. In
einem Lokal Suppe und Tortilla gegessen, während Uli weiter nach Alcudia radelte.
Dann ging's mit Rückenwind eine andere Strecke zurück nach Ariany. Unterwegs viele
Radler getroffen, fast alle mit Rennrädern.
Zuhause hatte Magdalenas Schwager
Kichererbsen mit Fisch und Reis gekocht. Wir kriegten uns den ganzen Abend nicht
mehr ein vor lauter Gekichere. Noch einige Runden Hornochse gespielt und die
Wettervorhersage geguckt: morgen Sonnenschein!
Di. 2.3.1999 (ca. 120 km)
Strahlender Sonnenschein! Früh aufgestanden und über Sineu nach Inca
gefahren, unterwegs immer mehr ausgezogen.
Unten etwas getrunken und gegessen und gesessen, dann begann der über zehn km lange Aufstieg, die letzten zwei davon waren mörderisch! Uli war etwas voraus, Magdalena kam langsam hinterher.
Als ich ankam, aß Uli schon Müsli, von dem die anderen vorher etwas genascht hatten. An einem Kiosk am Aquadukt wurden dann mit einem Mars und Mineralwasser die Überlebenschancen etwas erhöht.Mi. 3.3.1999 (ca. 30 km)
Nach einem sonnigen Morgen zogen einige Wolken auf, gerade richtig für den
Markttag in Sineu ("schönster Markt Mallorcas").
Nach dem gemütlichen Frühstück
fuhren wir im Sonnenschein, aber bei starkem Gegenwind dorthin. Auf dem Markt gab
es alles: von Hunden über Hühner, Enten, Gänse, Klamotten, Kunst und Kitsch, Schmuck,
Lederwaren bis Lebensmittel. Salat und Brot gekauft, auch Oliven und ein paar
Andenken. Uli fuhr dann weiter, er wollte ans Meer, wir setzten uns vor ein Cafe
im letzten Sonnenschein und tauschten Er"fahr"ungen mit anderen Radlern aus.
Mit Rückenwind fuhren wir dann zurück und machten es uns zuhause im Garten
gemütlich, etwas gelesen und "Uno" gespielt. Dann wurde gekocht: Bratkartoffeln
mit Hähnchenbrust und Salat, als Nachtisch Eis mit Ananas. Für Uli blieb nur Salat
übrig. Dann kam der Schwager und aß den Rest Salat mit zwei neuen Hähnchenbrüsten.
Uli kam immer noch nicht. Es war schon zwei Stunden dunkel, da kam er doch noch.
Er aß alles, was noch da war, und wir guckten Real Madrid gegen Dynamo Kiew (1:1).
Kurz nach zwölf kam endlich Bayern gegen Kaiserslautern (2:0), da waren nur noch
Hans und ich wach. Als wir hochkamen, saß Uli bei Licht im Bett und schlief.
Do. 4.3.1999 (ca. 80 km)
Wieder strahlender Sonnenschein mit wenig Wolken. Nach einem ausgiebigen
Frühstück fuhren wir über Sta. Margalida nach Can Picafort und die breite Straße
Richtung Alcudia. Auf der rechten Seite hinter den Häusern das Meer, auf der
linken Seite war ein Nationalpark, in den wir einkehrten. Nach ca. 1 km war das
Zentrumsgebäude mit Museum, von wo aus wir einen Rundgang mit Aussichtspunkt und
Vogelbeobachtungshütte starteten. Ulrike und Hans blieben dann dort, Hans, weil er
einen Platten hatte.
Wir fuhren weiter an der Hauptstraße entlang, die zwischen Can Picafort und
Alcudia vollständig bebaut ist. Über Port Alcudia fuhren wir auf die Halbinsel
Victoria. Auf einem Paß ließ ich Magdalena und Uli alleine weiterfahren, besichtigte
das oberhalb gelegene Kloster mit schöner Aussicht und dann Alcudia (Stadttor,
Fußgängerzone, Stadttor, Kathedrale, römische Siedlung). Mit Rückenwind ging's
von dort zu Ulrike und Hans. Etwas gegessen und getrunken, dann im nächsten
Supermarkt eingekauft. Mit leicht seitlichem Rückenwind radelten wir dann zurück
nach Ariany, die Kirche lag herrlich in der Abendsonne.
Zuhause empfingen uns die Hunde Karamelo und Eppi. Kurz nach uns kamen auch schon
Magdalena und Uli, sie waren auf der Halbinsel auch nicht viel weiter gekommen
(milit. Sperrgebiet). Linsensuppe mit Rotwein gespeist, scharfen "Hornochsen" gespielt.
Fr. 5.3.1999 (ca. 25 km)
Lange gefrühstückt. Sonne mit etwas Wolken und wenig Wind, doch darin täuschten
wir uns gewaltig.
Kurz vor elf brachen wir zum Puig Randa über Petra, Sant Joan, Montuiri auf.
Hinter Petra wurde der Gegenwind so stark, daß Ulrike, Hans und ich zum Kloster
Bonany abbogen, das 6 km hinter Petra liegt. Über einen steinigen Feldweg erreichten
wir die Straße, die nach oben führt. Als sich Fahrstraße und Fußweg trennten,
stellten wir die Räder ab und gingen zu Fuß hoch.
Oben eine herrliche Aussicht fast über die ganze Insel: Bergkette im Norden,
Cap Formentor, Bucht von Alcudia, Manacor, San Salvador und die vorgelagerte
Insel Cabrera. Lange Siesta gemacht mit direkter Aussicht von sonnigen, windgeschützten
Sitzplätzen.
Dann ging's zu Fuß zurück zu den Rädern und die Rückfahrt begann. Der Seitenwind
fegte uns fast von den Straßen, zum Glück hatten wir nur ein kurzes Stück
verkehrsreiche Straße. Magdalena, die wg. des Fernsehfachmanns zuhause bleiben
mußte, empfing uns mit den Hunden. Mittagsschlaf, dann gab's Kaffee und Gebäck
in der Nachmittagssonne auf der Terrasse.
Abends aßen wir einen Riesentopf
Spaghetti Carbonara, wir hatten wohl immer noch Nachholbedarf. Zum Romme-Spielen
hatte aber keiner mehr Lust.
Sa. 6.3.1999 (ca. 80 km)
Wieder strahlender Sopnnenschein und der Wind war etwas weniger kräftig. Ohne
Ulrike, die diesmal auf den Fernsehfachmann wartete, machten wir uns auf den Weg
nach Manacor. Dabei mußten wir 2 km auf der stark befahrenen Straße, die von Palma
kommt, fahren. Hinter Manacor bogen wir dann auf eine sehr schöne und ruhige Straße
nach Calas de Mallorca ab. Die ganze Zeit hatten wir auch besten Rückenwind. Am Ende
ging es dann auf die Küstenstraße Richtung Porto Christo. Kurz davor war die
Drach-Höhle, die wir fünf nach zwölf erreichten, die nächste Führung war um 14 Uhr.
So setzten wir uns am Hafenende in ein sonniges Cafe, tranken Cappuccino und
aßen Ulis Möhren. Dann ging's zur Höhle, eine Riesenschlange hinter uns. Im Inneren
ging man erst durch verschiedene eindrucksvolle Gänge mit Tausenden von kleinen und
großen Stalagtiten und Stalagniten, zum Schluß in einen großen "Saal" mit einem See.
Man nahm Platz, es wurde dunkel und beleuchtete Boote mit einer Harmoniumspielerin
und klassischer Musik erschienen. Hinterher ging's auf Brücken über den See nach
draußen.
So. 7.3.1999 (ca. 65 km)
Wetter wie immer: Sonnenschein mit wenig Wolken. Letztes Frühstück, Auszahlung,
gepackt. Die Packtaschen ins Auto gelegt (das brachte Cierla zum Flughafen), dann
ging's los – mit Hundeanhänger – Richtung Sineu. Dort trennten wir uns, der Gegenwind
war zwar nicht so stark, aber der Anhänger ist ein richtiger Windfänger. Nach Sineu
war die Straße schön ruhig, aber bergig und der Wind kam von vorn. Nach insgesamt
drei Pausen rollten wir in dei Metropole ein, die zunächst sehr häßlich erschien.
Die Auskunft am Busbahnhof war so, daß wir besser selber mit dem Rad zum Flughafen
fahren sollten, es wäre nur 200 m Autobahn.
Dann picknickten wir am Rathausplatz und fuhren runter zum Hafen vor der
Kathedrale (natürlich geschlossen). Ein Rundgang durch die kleinen Gassen führte
uns zu einem "Arabischen Bad" mit einem wunderschönen Garten, in dem wir Ulis
Müsli alle machten. Danach gab Hans in einem sonnigen Straßencafe zwei Runden
Cappuccino aus, dann gingen wir über die Stadtmauer zu den Rädern zurück. Auf der
glatten Treppe rutschte Uli aus, kam aber mit einem blauen Fleck davon.
Am "Plaza
Espanya" wartete bereit Magdalena auf uns, sie wollte Bus fahren, aber wir fuhren
dann doch per Rad die Küstenstraße entlang. In Can Pastilla gab es keine andere
Möglichkeit, als über die Autobahn zu fahren, was wir auch taten.