Paddeltour Mirow – Sommer 1997

Wie schon die Überschrift sagt, war dies keine Radtour, sondern eine Paddeltour in Wanderkanadiern. Außer daß man sich dann nur auf entsprechendem Fahrwasser fortbewegen kann, ist der Unterschied zu einer Radtour aber nicht besonders groß.

Teilnehmer: Michi und Norbert, Marius und Claus. Die Wanderkanadier haben wir in Mirow ausgeliehen.

So. 3.8.97
Früh wach gewesen, Frühstück gemacht. Verpflegung eingepackt, Norbert und Michi abgeholt, früh zum Zug. Bis Hannover war er ganz leer, bis Braunschweig auf der Achse gesessen, bis Magdeburg die Kinder vorgeschickt: wesentlich besserer Platz. Bis Berlin mit Dortmund-Fan und TT-Spieler (Zeremba) geplaudert, er schimpfte über B. Karau, hatte aber selber auch ein Rad ab. In Berlin wieder schöne Stadtrundfahrt, Verspätung aufgeholt bis Lichtenberg, danach wurde es total einsam. In Neustrelitz der Fußweg nach Neustrelitz-Süd war ein Witz. In Mirow Auskunft bekommen, daß der Zeltplatz zu wäre, daher in eine Pension gezogen (Meister Rick war leider auch nicht da). Unten und im Ort (einsamer Biergarten) noch ein Bier getrunken. Am Tag vorher hatten die Puhdys auf der Schloßinsel gespielt.

Mo. 4.8.97
Ausgiebig gefrühstückt, dann die Boote abgeholt, Mordsbetrieb auf der Werft. Ich war inzwischen einkaufen. Dann losgefahren nach Süden, erst Kanal, dann Zotzensee, dann wieder Kanal und unheimlich viel Schiffsverkehr. Am Zotzensee an einem Campingplatz angelegt und schwimmen gegangen. Hinter Fleet abgebogen: nur noch Paddler. Ganz toller Kanal.

Kanal zur Fleeter Mühle

An der Fleeter Mühle mußten wir die Boote über eine Straße tragen, dabei erst mal ein Eis gegessen. Danach wurde der Kanal noch romantischer.

Kanal hinter Fleeter Mühle

Schließlich kamen wir in den Rätzsee, der motorbootfrei ist. Am Ende einen schönen Zeltplatz gefunden (FKK) und im Ort (62 Einwohner) an "Inges Quelle" aufgetankt und gegessen. Abends machte eine Familie mit fünf Kindern und vielen Freunden ein Lagerfeuer mit Stockbrot und Gesang.

Di. 5.8.97
Zeltplatzfrühstück mit Brötchen und Bildzeitung, dann abgebaut und losgefahren: durch den Drosedower Bach, über den Gobenower See und im nächsten Kanal gerastet. Dann im Labussee nach Canow abgebogen, an einer Aalräucherei angelegt, aber nur Eis gegessen. Im Ort dann Fisch und Schnitzel gegessen und danach beim Aalstand baden gegangen. Dann die erste Schleuse: Canower Schleuse, gerammelt voll von Paddelbooten ("Tupperparty").

Tupperparty in der Schleuse

Über Canower See und Kleinen Pälitzsee in den Hüttenkanal, im Volksmund Mückenkanal, vorher ging die Havelroute ab (Archimedes) nach Fürstenberg. Wir machten in Kleinzerlang eine Badepause. Mitten im Hüttenkanal war wieder eine Schleuse, dann über Tietzowsee und Schlabornsee um Zechlinerhütte herum in den Bikowsee. Auf dem ersten südlichen Campingplatz (war sehr schön) für zwei Tage gebucht. Netten Berliner kennengelernt, für morgen zum Grillen verabredet. Norbert war mit den Kindern noch in Zechlinerhütte, früh schlafen gegangen, gut geschlafen.

Mi 6.8.97
Lecker gefrühstückt mit kleinen Brötchen. Dann das wichtigste gepackt und Probefahrt mit einem Boot gemacht, dann aber doch mit zwei Booten nach Rheinsberg gepaddelt. Noch nicht so viel Verkehr, erst auf dem Grienericksee direkt vor Rheinsberg. Erst eine Runde vor dem Schloß gedreht (leider waren die Türme eingerüstet), dann angelegt und im Schloßpark lustwandelt. Dann das Schloß selbst besichtigt (mit Tucholsky-Ausstellung), eingekauft und zurück gepaddelt. Unterwegs die beiden netten Mädchen vom FKK-Campingplatz am Rätzsee wiedergetroffen ("Orka"). Zuhause gebadet, Haare gewaschen und in der Sonne gelegen. Dann den Grill angemacht, Norbert hat lecker gegrillt. Noch lange mit einer netten Berliner Familie unterhalten, die auch Kanu-wanderten. Camping-Tips bekommen.

Do. 7.8.97
Früh aufgewacht und lecker gefrühstückt: Nutella war alle. Starker Wind. Dann alles zusammengepackt, von den Berlinern verabschiedet und aus dem Bikowsee rausgefahren. In Zechlinerhütte noch mal angelegt und eingekauft, ich war in der Zeit baden. Tietzowsee und Großer Prielowsee, von Dorf Zechlin her kamen unheimlich viele Schiffe. Dann im Hüttenkanal durch die Schleuse, wir kamen sehr passend. In Kleinzerlang wieder an unserem Badestrand angelegt, Brötchen mit Salami und Eis gegessen und gebadet. Dann an die Canower Schleuse, diesmal etwas Wartezeit. Hinter der Schleuse links durch den Labussee, starker Seitenwind und relativ hoher Wellengang. Der beschriebene Campingplatz (nicht auf der Karte) war ein Waldcampingplatz mit fast nur Kanuten. Wir hatten das Zelt gerade aufgebaut, da begann es plötzlich zu regnen und zu donnern, hörte aber nach einer halben Stunde schon wieder auf. Auf dem Platz gab es ein Outdoor-Cafe, wo wir erst ein Bier tranken und später einen Grillteller aßen. Ein Marius aus Düsseldorf war auch da. Dann noch zur Diemitzer Schleuse und nach Diemitz gewandert (insgesamt 8 km), ohne Marius. Schließlich noch ein Bier getrunken und netten Magdeburger mit Sohn kennengelernt.

Fr. 8.8.97
Strahlender Sonnenschein, nur Norbert hatte einen nassen Schlafsack. Gefrühstückt, eingepackt, Zelt abgebaut und zur Schleuse gefahren, Marius und die Magdeburger wiedergetroffen. Unser Marius hat von oben fotografiert. Weiter bis zum ersten Zeltplatz südlich von Mirow, dort was gegessen und gebadet (da waren wir schon mal). Dann unter den drei Brücken von Mirow durch, um die Schloßinsel und auf den Campingplatz am Strandbad (5,- DM/Person). Er war zwar primitiv, hatte aber andere Attraktionen: Schwimmbad mit Strand, Strandrestaurant, Imbißbude; letztere probierten wir als erstes aus: Fritten und Eis. Dann Einkaufen bei Kaisers, Norbert ging weiter zum Bahnhof und kaufte die Fahrkarte für die Rückfahrt. Anschließend Essen im Strandrestaurant ("Lübzer") und noch mal schwimmen gegangen. Wir hatten drei nette Nachbarinnen aus Bielefeld, noch lange unterhalten.

Sa. 9.8.97
Natürlich Sonnenschein, leckere Brötchen gefrühstückt, gebadet und etwas eingepackt, dann nach Norden in die kleinen Seen gefahren (Marius mit Michi und Norbert mit mir). Auf einem Campingplatz länger gerastet. Marius aus Düsseldorf mit Papa wiedergetroffen. Eis und Brötchen mit Salami gegessen, gebadet, dann noch einen See weitergefahren, dabei Michi das Steuern beigebracht.

Kanal nördlich des Mirower Sees

Am Campingplatz zurückgewechselt. An dem fast mit Seerosen und Schilf zugewachsenen See gerastet und auch noch in Granzow angelegt, fürchterliches Eis gegessen. Dann zu unserem Zeltplatz gefahren, auf dem Mirower See war ein Motorboot-Chaos. Alles ausgeladen, Boote gewaschen und zu Rick rübergefahren, 170 DM bezahlt, wenn wir ihn nicht erinnert hätten, nur 150 DM. Norbert und Marius haben noch ein Döner gegessen und Norbert hat mit mir ein Kilkenny getrunken. Noch mal gebadet und dann ins Strandrestaurant, Zanderfilet gegessen. Drei Bier getrunken, davon ein halbes verschüttet. Traumhafter Sonnenuntergang.

So. 10.8.97
Kurz vor halb acht aufgestanden, alles gepackt, hoffentlich nichts vergessen. Zu Fuß zum Bahnhof, zum Taxi fehlte das Telefon. Zwischendurch gerastet, Apfel gegessen (wir hatten noch nichts gefrühstückt). In Neustrelitz Kocher ausgepackt und Kaffee und Kakao gekocht, Salami gab es auch noch zu kaufen. Der Zug von Stralsund kam glücklicherweise sehr pünktlich, das war unser Glück in Berlin, dort war die S-Bahn nämlich eine Großbaustelle. Wir stiegen erst in die falsche Bahn und mußten am Warschauer Platz umsteigen, die richtige war fast nicht zu finden. Irgendwie klappte doch alles, auch an den Hackeschen Höfen, wo alle raus mußten, und wir fuhren durch bis Wannsee. Dann kamen zwei superheiße Züge: Nothalt auf freier Strecke und vor dem Magdeburger Bahnhof, das ganze bei 40 - 50 Grad. Erst hinter Braunschweig wurde es kühler, nachdem wir auch ein Eis bekommen hatten. In Hannover Getränke getankt, Hasch wollte von uns keiner, der Zug nach Paderborn war angenehm von Temperatur und Besetzung. In Paderborn Geli am Bahnhof mit der Hiobsbotschaft: Regina lag im Krankenhaus mit Armbruch, Michael wollte das gar nicht glauben. Norbert und Michi nach Haus gebracht und selber alles ausgepackt und noch ein Veltins getrunken und viel erzählt.

Mo 11.8.97
Erster Arbeitstag, abends Regina besucht und in der TT-Halle gewesen.


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