Eine selbstorganisierte Radtour – ohne Anreisen, übernachtet wurde in einem Hotel und Pensionen in Willebadessen und Nieheim
Teilnehmer: Susanne, Hans-Günter, Vera und Reinhard, Angelika und Claus
Vorbereitung:
Nach zwei erfolgreichen Jahren mit Zugan- und -abreise wollten wir das Glück nicht
länger auf die Probe stellen und daher diesmal nur mit dem Fahrrad unterwegs sein.
Vorteil: es kann fast nichts schiefgehen und es gibt keinen Zeitverlust!
Angelika wollte schon immer mal im Nethetal radeln und so baute ich um dieses
Teilstück eine geschlossene Rundtour mit der Wahl der attraktivsten (?) Orte des
Kulturkreises Höxter als Übernachtungsstationen. Der Blinddarm von Henning
verhinderte, dass unsere Gründungsmitglieder Otto und Michaela teilnehmen konnten.
Immerhin waren wir noch zu sechst.
In Nieheim war es etwas problematisch mit Unterkünften, so dass wir uns aufteilen
mussten. In Willebadessen gab es keine Probleme.
Die Route wurde ausgearbeitet und abgefahren anhand des Aldi-Kartensets
"19 regionale Radtouren-Karten 1:100000", der Radwanderkarte Kreis Paderborn und
aufgrund von Empfehlungen von Arbeitskollegen.
Do. 7.6.07 (70 km)
Allgemeines Treffen war morgens um 9 Uhr bei Schnülls, verabschiedet wurden wir
von vielen Omas, Opas, Johannes und Leo. Natürlich herrschte bestes Wetter. Sehr schnell
gelangten wir auf den Almeradweg, der uns über Wewer nach Borchen führte. Dort
bogen wir ins Altenautal ab, zunächst zum Fleyenhof nach Etteln. Der Kantinenchef
von Fujitsu-Siemens radelte mit seiner Frau ebenfalls auf dieser schönen Strecke.
Wg. des Turniers im Fleyenhof fuhren wir über den Kapellenhof nach Etteln, wo wir
die erste Fronleichnamsprozession abwarten mussten. Henglarn, Atteln, Husen waren die
nächsten Orte – und auch hier der nächste Umzug, alles Schützen. Auf unsere
Frage, ob es nun in die Kneipe ginge, erfuhren wir, dass Husen gar keine Kneipe
mehr hat, nur noch eine Pizzeria, wo man notfalls auch ein Bier bekommt ...
Kloster Dalheim wurde an der hinteren Klostermauer passiert, ein sehr schönes Tal
(mit Waldarbeiten) führte uns zu Dankelmanns Eiche, ein anderes Kaliber als
(die nicht gerade kleine) Schirmers Eiche. Kurz vor Blankenrode verließen wir den
Wald und rollten von oben in den Ort zur Altenauquelle. Hier machten wir die erste
längere Rast.
Richtung Hardehausen folgte ein weiterer Anstieg, aber auch eine lange Abfahrt. Die
großzügige Klosteranlage mit Bauernhof war es wert, besichtigt zu werden. Aufgrund
des guten Wetters entschlossen wir uns nun zu einem Umweg über Scherfede, weil
Hans-Günter dort eine sehr gute Eisdiele kannte. Mir gefiel
der Vorschlag auch gut, zumal
ich glaubte, dass dadurch die Reststrecke weniger steil werden würde.
Das Eis war auch wirklich prima, die Reststrecke aber duchaus das Gegenteil
von eben. Nachdem wir uns eine Zeit lang mit den enormen Steigungen des Radwegs
vertraut gemacht hatten, ging diese in einen schotterigen Feldweg über: für uns
das Signal, auf die parallel laufende Schnellstraße zu wechseln. Am heutigen
Feiertag war nicht sonderlich viel Verkehr, außerdem hatte sie einen schönen breiten
Wirtschaftsstreifen, wie geschaffen für uns.
Wir blieben bis Willebadessen auf
dieser Schnellstraße, auch wenn wir zwischendurch Gelegenheit hatten, auf den Radweg
zurück zu kehren, einfach, weil es solchen Spaß machte sowie bretteben war oder sogar
bergab ging.
Standesgemäß bogen wir auch über eine richtige Abfahrt nach Willebadessen
ein. Unsere Unterkunft (Haus "Daheim") lag gleich am Ortseingang, der Wirt ist selbst
ein begeisterter Radler.
Durch blitzschnelles Duschen schafften es Angelika und ich, als erste in dem scönen
Garten zu sein und die begehrten Liegen zu ergattern. Dazu brachte uns der Wirt ein
Bier und ein Wasser – und erläuterte uns die schönste Route für morgen. Nach und
nach stießen die anderen dazu und wir machten uns (zu Fuß) auf in die Innenstadt,
vorbei an einem nagelneuen Gebetshaus für 1000 Baptisten.
Auf der anderen Seite
der Hauptstraße lag die großzügige Klosteranlage, der Park rundherum war ein
Skulpturengarten, der uns (in klein) an den Skulpturenpark der Hoge
Veluwe erinnerte. In einem der Klostergebäude wurde eine Kunstausstellung
vorbereitet. Beim Schlendern kamen uns auch unsere Wirtsleute auf dem Rad entgegen.
Nun hatten wir den richtigen Appetit ("Kultur macht hungrig") und stürmten das
"Deutsche Haus". Nach kurzer Verhandlung erfuhren wir, dass es auch einen hinteren
Biergarten gibt: genau das richtige für unser gutes Wetter. Essen und Trinken
(Krombacher-Henkelgläser) waren tatsächlich hervorragend, später gesellten sich auch
noch die Künstler aus dem Kloster an den Nachbartisch.
Bis Vera uns zu einem Rundgang über die St. Vitus-Kapelle überredet hatte, war es fast stockfinster, und so wurde daraus ein angenehmer Nachtspaziergang. Anstrengend auch, weil es zur Kapelle (natürlich) steil bergauf ging. Ab und zu sah man ein Licht von Willebadessen, so dass die Orientierung nicht ganz verloren ging. In den kühlen Räumen von Haus "Daheim" konnte man gut schlafen, obwohl auch etwas Verkehrslärm zu hören war.
Fr. 8.6.07 (43 km)
Ein sehr gutes Radler-Frühstück mit Ermunterung, ein Bütterchen mitzunehmen,
kennzeichnete das Haus "Daheim". Von beiden Wirtsleuten wurden wir herzlich
verabschiedet, als wir diese gastliche Unterkunft verließen. Willebadessen
durchquerten wir in Schlangenlinien, nicht, weil wir noch nicht nüchtern waren,
sondern weil die Radfahrer so geführt werden. Eine Ministeigung am Ortsende
führte uns in das wunderschöne Nethetal mit einem hervorragenden Radweg. Kurz
vor Niesen einigten wir uns nach kurzem hin und her auf den als "Abstecher"
gekennzeichneten Radweg zur Donatus-Kapelle, wir wollten diesen Weg aber weiter
bis Gehrden fahren. Eine kräftige Steigung, eine rasante Schussfahrt und eine
enorme Steigung kennzeichneten den Weg zur Kapelle, die ein Wanderer aus
Dankbarkeit errichtet hatte, weil er während eines schweren Gewitters auf dieser
Anhöhe nicht vom Blitz erschlagen worden war.
Es folgte eine kurze Abfahrt, beim nächsten Anstieg verwandelte sich der schöne geteerte Weg in zwei mit hohem Gras bewachsene Ackerfurchen. Doch unser Wirt sollte Recht behalten: auch wenn man es nicht im voraus sieht, so war dieses schlechte Stück nur etwa 150 m, bevor der Weg wieder geteert war und die Abfahrt nach Gehrden begann.
Wir gelangten genau auf der Klostergarten-Seite von oben in den Ort, wechselten
dann auf die Vorderseite, besichtigten die Barockkirche (St. Peter
und Paul) und die mächtige Apostellinde im Schlosspark. Aus
Gehrden heraus ging es natürlich wieder bergauf, doch bald
verließen wir die Verkehrsstraße und legten den Rest des Anstiegs im Wald
("Sünderholz") zurück. Es folgte wiederum eine schöne lange Abfahrt am Waldrand
entlang zurück ins Nethetal. Bei Riesel wurden wir auf einen neuen Radweg geleitet,
der uns sehr gut bis in die Innenstadt von Brakel brachte.
Vor dem Weserrenaissance-Rathaus und in der Fußgängerzone war gerade Wochenmarkt.
Wir stellten die Räder ab und versorgten uns mit frischem Obst. Vor
der mächtigen Pfarrkirche St. Michael nahmen wir unseren Imbiss ein, für
den Nachtisch sorgte ein Italiener in der Fußgängerzone.
Leider fanden wir nicht so gut aus Brakel heraus wie hinein, die stark ansteigende
und viel befahrene Brunnenstraße ist nicht ideal für Radler. Als wir die
Hinnenburg weit oberhalb von uns erblickten und das Thermometer immer höher
geklettert war, gaben wir unser Vorhaben auf, zu dieser Burg hoch zu fahren –
und von dort weiter (auf und ab) zur Abtei Marienmünster. Mein Kollege hatte uns
geraten, auf dem gekennzeichneten Radweg direkt nach Nieheim zu fahren, und
dieser Rat war sehr gut. Der Radweg verlief nach kurzer Anfahrt auf der alten
Landstraße nach Nieheim, war i. d. R. von der heutigen Straße deutlich getrennt,
verließ überwiegend im schattigen Wald und hatte nur wenige kleine Steigungen.
Kurz vor Nieheim passierten wir auch das Kultur-Gut Holzhausen, ohne je davon
vorher gehört zu haben. Uns fiel nur das schöne Hauptgebäude mit den auffälligen
runden Erkerfenstern auf sowie der Hofladen. Für zusätzliche Aktivitäten war es
einfach viel zu heiß.
Nieheim enterten wir dann auch sehr schön über eine langgezogene Bergabfahrt
direkt in die Stadtmitte. Und sofort standen wir vor dem "Westfälischen Hof",
der zweien von uns heute Nacht Unterkunft geben sollte. Direkt gegenüber befand
sich das Rathaus, ebenfalls Weserrenaissance, und dahinter ein wunderschöner
"Ratskrug", dieser aber aus geschnitztem Fachwerk.
Wir vier anderen mussten nun noch unsere Unterkunft ("Haus am Park") suchen –
und Überraschung: es ging den Berg hoch. Dafür war sie sehr ruhig gelegen. Wir
wurden so früh zwar noch nicht erwartet, doch wir wollten ja noch das einzigartige
"WestfalenCulinarium" besuchen. Das Wiedertreffen verzögerte sich etwas, da auch
im "Westfälischen Hof" noch niemand erwartet wurde, dann ging's aber ab ins
Culinarium. Das Schinkenmuseum ist gleichzeitig das Kassenhaus und wir bekamen
einen Nieheimer Käse (aus Kunststoff) als Erkennungszeichen umgehängt.
Nachdem wir uns über alle Schinkenarten sowie deren Herstellung kundig gemacht
hatten, gingen wir schräg gegenüber in das Käsemuseum, weil es hier auch das
Freigetränk gab. Die meisten entschieden sich für Metternichs Holunder-Wellness-Trunk,
einer allerdings auch für das Bürgerbier aus dem Biermuseum. Dann lernten wir
die Käseherstellung sowie die unterschiedlichen Sorten zum Teil mit Geruchsprobe
kennen. Das oberste Museum (von der Marktstraße aus das erste) erläuterte die
Bier- und Schnapsherstellung. Bier brauen war früher (außer bei Rumpelstilzchen)
Frauenarbeit, der Sudkessel gehörte mit zur Aussteuer. Da vor dem Reinheitsgebot
auch Kräuter ins Bier gemischt wurden, verwendeten auch einige besonders listige
Frauen (man kennt sie ja) Kräuter, die Halluzinationen bei den Männern
hervorriefen ...
Im letzten Museum, dem Brotmuseum, lernten wir noch, warum man vom Pumpernickel
so pumpert, dann ging es zum Abschluss in den Museumsshop (Leberwurst und Sülze),
wo jeder einen Käsespieß und eine Scheibe Pumpernickel bekam. Ein Käsespieß wurde
sogleich vernascht, der Rest würde morgen ein gutes zweites Frühstück bilden.
Bereits im Käsemuseum, wo sich auch das Restaurant des Culinariums befindet, hatten
wir uns in einer knappen Abstimmung (3:3) gegen das Essen von gebratener Blutwurst
oder eines Schinkenbrots ausgesprochen, denn im Culinarium (und auch in der
westfälischen Küche) gibt es nicht viel anderes. Ein Arbeitskollege hatte "Berghof"
und "Hobelbank" empfohlen, für Berge war es heute zu heiß, also blieb die "Hobelbank".
Das Essen war auch wirklich sehr gut, nur das Bier (bloß Warsteiner) kam ungekühlt
und sehr schleppend.
Direkt nach dem Essen bekamen wir Besuch aus Steinheim: mein Arbeitskollege hatte
sich trotz der Hitze aufs Rad geschwungen und die zehn Kilometer leicht bergauf
bis Nieheim bewältigt. Reichlich kühles Bier (Krombacher) bekamen wir dann vor dem
schönen "Ratskrug", von dessen Plätzen wir den Blumengießern und dem sonstigen Treiben
zuschauten. Das Besteigen des Aussichtsturms konnte bei diesem Wetter nur Vera locken,
so wurde dies auf den nächsten Nieheim-Besuch verschoben.
Nach 23 Uhr schwang sich mein Kollege wieder aufs Rad, um die zehn Kilometer zurück
zu radeln, wir mussten nur (zu Fuß) jeweils unsere Unterkunft aufsuchen. Im
"Westfälischen Hof", den wir vom "Ratskrug" gut sehen konnten, fand die
Abschlussfeier der Nieheimer Realschule statt ... im "Haus am Park" schliefen
schon alle ...
Sa. 9.6.07 (64 km, Susanne ein wenig mehr)
Das "Haus am Park" bot ein ausgezeichnetes Frühstück, u. a. mit fertigem Müsli mit
frischem Obst, wie man es sonst nur aus der Schweiz kennt ("Bircher-Benner-Müsli").
Die Gäste des "Westfälischen Hof" waren nicht so begeistert von ihrem Frühstück,
als wir uns zur Weiterfahrt im Zentrum der Stadt trafen. Direkt vor dem Rathaus
biegt der Radweg nach Steinheim ab. Und wie Wilfried uns versprochen hatte, ging es
fast nur bergab mit zwei eingestreuten Ministeigungen. Hier begegnete uns auch
eine andere Reiseradler-Gruppe, wenngleich man sagen muss, dass offensichtlich
nur sehr wenige diese schöne Gegend kennen. Und auch dieser Radweg war besonders
schön und fernab jeden Autoverkehrs.
Auch in Steinheim führt der Radweg mitten is Zentrum, am sternförmigen Platz um den
Kump legten wir eine erste Pause ein. Über Bahnhofstraße und Bahnunterführung
verließen wir Steinheim Richtung Bundesgolddorf Ottenhausen. Zu dieser Tageszeit
am Samstag war auf der Landstraße wenig Autoverkehr. Dem Golddorf war nicht unbedingt
anzusehen, warum es dieses geworden war, aber hübsch ist der Ort schon. Die Bauernburg
schauten wir von unten und von der gemütlichen Gartenseite an, dann verließen
wir den Ort Richtung Vinsebeck, vorbei an den Gewächshäusern und Obstplantagen
von Großbauer Stöver.
Das herrliche Wasserschloss Vinsebeck (Barock) lud uns ein, auf den kiesbedeckten
Schlosshof auf der Schlossinsel zu fahren. Führungen sind nur nach Anmeldung
möglich. Es gehört dem Grafen Metternich, dessen Holunder-Wellness-Trunk wir
gestern genossen hatten. Obwohl das Schloss im Gegenlicht lag, konnten wir ein
schönes Gruppenfoto an einem der Eck-Wachtürme schießen.
Nach den vielen sehr schönen Radwegen folgte jetzt ein besonders schöner Radweg
von Vinsebeck nach Leopoldstal, fast ausschließlich im Wald entlang eines Bachlaufs,
bestens geteert und trotzdem fernab jeder Straße. In Leopoldstal folgte die
erste Phase des Eggeanstiegs, das war schon happig. Im oberen Teil des Orts
geht's dann auf und ab, etwas mehr sogar bergab, bevor man in das Silberbachtal
zur Silbermühle einbiegt. Diese Steigung ist gemächlich und schon leuchtet das
schöne Lokal durch den Wald. Autos müssen Eintritt zahlen, so hält sich der
Autoverkehr in Grenzen.
Kühle Getränke waren jetzt genau das Richtige, dann war ein Fußmarsch auf die
beiden Velmerstote (Lippischer und Preußischer) angesagt. Susanne passte freiwillig
auf die Räder auf, und der Anstieg war tatsächlich überraschend steil und trotz
Wald sehr warm. Kein Wunder, denn es wurde immer schwüler. Als wir endlich auf dem
Lippischen Velmerstot ankamen, sahen wir auch schon die Bescherung: ein prächtiger
Gewitteramboss und rundherum sehr senkrecht aufsteigende Quellwolken. Doch den
Aussichtsturm auf dem Preußischen Velmerstot konnte man schon sehen (ca. 800 m
entfernt), und diesen Höhepunkt wollten wir noch erleben, wenn sich auch unsere
Schritte schon etwas beschleunigten.
Die Aussicht von dort war wie immer überwältigend, wenn auch der Köterberg bereits
im Gewitterdunst verschwamm und AKW Grohnde gar nicht mehr zu sehen war. Nach
Nordwesten ist das Hermannsdenkmal erkennbar und nach Süden der gesamte Eggeverlauf.
Vom Aussichtsturm ging's fast im Schweinsgalopp zurück, unterwegs verzichtete Vera
bereits freiwillig auf den leckeren Kuchen der Silbermühle. Unten musste Susanne,
die vom drohenden Unwetter noch nichts ahnte, ihren halben Radler herunter stürzen.
Uns schon schwangen wir uns auf die Räder, um kurz danach gleich wieder
abzusteigen, denn nun folgte Phase zwei des Eggeanstiegs, und die war noch happiger.
Inzwischen hatte es auch begonnen zu grummeln und wir hatten noch die freie Kuppe
zwischen Feldrom und Kempen vor uns.
Nach Phase zwei brachte uns eine kurze steile Abfahrt auf die Altenbekener Straße,
die uns über Veldrom nach Feldrom brachte, von wo man auf die freie Hochfläche
nach Kempen abbiegt. Der Himmel hatte sich ziemlich verdunkelt und es zuckten
die ersten Blitze, wenn auch noch in etwas Entfernung, aber unser Tempo beschleunigte
sich weiter. Ein Trecker vom Traktorenmuseum Kempen hielt uns noch etwas auf, doch
dann hatten wir es bis Kempen geschafft.
Im Hof des Traktorenmuseums war Volksfest und kostete Eintritt, mit Unterstellen
war also nichts. So stürzten wir uns ohne weiteres Zögern in die lange Abfahrt
durch das Durbeke-Tal. Jetzt kamen die ersten dicken Tropfen, doch das war eine
eher angenehme Erfrischung. Mal waren wir etwas schneller als der Regen, mal überholte
er uns, denn überall, wo wir hinkamen, war es noch trocken.
Endlich waren wir in Neuenbeken, doch hier war es noch ganz trocken, und so blieb
es auch. Immer noch schnell, aber schon etwas ruhiger ging es auf die letzten
Kilometer, Bücklerweg, Rand von Marienloh, Talle, Schloß Neuhaus. Hier verabredeten
wir uns zur Abschlussfeier und trennten uns. Susanne ist doch noch bis nach Hause
geradelt, wie wir später erfuhren.
Am Abend gab es eine sehr exklusive Abschlussfeier "Bei Paolo", denn unser
Lieblings-Italiener "Piccola Posta" hatte eine geschlossene Gesellschaft – und
so nahmen wir einen Tipp von Reinhard wahr, da die beiden auch nicht weit auseinander
liegen. Wir waren (am Samstag Abend) fast die einzigen Gäste, was wir, als es ans
Bezahlen ging, gut verstehen konnten. Immerhin konnten hier unsere Gründungsmitglieder
Otto und Michaela (sowie Henning) dazu stoßen ... und mit uns anstoßen. Es gab viel
zu erzählen ...
Fazit:
Wer hätte gedacht, dass der Kreis Höxter ein Kulturkreis ist? Und auch die
Radrouten überraschten ein ums andere Mal positiv. Vor Bergen darf man allerdings
keine Angst haben.
Wieder einmal waren wir der Meinung: das war die schönste Radtour bisher (das
sagen wir aber immer)!