Bei dieser Reise handelte es sich um eine organsierte Kombination aus Plattboden-Segelschiffs- und Radtour im und um das Ijsselmeer in Holland.
Sa. 10.7.93
4:15 Uhr aufgestanden, unruhig geschlafen, von
Wirbelstürmen und Berg hochfahrenden Schiffen geträumt. Zehn nach
fünf losgefahren, die Autobahn bei Osnabrück war total leer. Das
Wetter war erst ganz gut, dann eine Schlechtwetterfront und dann wieder
sonnig mit Wolken. Auch in Holland keinerlei Stau, so daß wir um 9
Uhr da waren. In Hoorn ein wenig verfahren, dann alles gut gefunden. Der
Skipper (Karel) schlief noch. Zwei weibliche Gäste (Birte und Monique,
die einzigen Gäste außer uns) nahmen uns in Empfang. Auto auf
einer Brücke abgestellt und Kajüte bezogen. Sachen für die
erste Fahrradtour zusammengesucht und losgefahren. Starker Gegenwind,
als wir aus der Stadt rauskamen. Bei Schermerhorn eine Windmühle
besichtigt, die Wasser aus dem Polder pumpt (mit Diavortrag). Weiter
über Noordeinde, de Rijp nach Fort Spijkerboor (Kleinfähre); ab
da den Wind im Rücken. In Purmerend Innenstadt besichtigt, Cola
und Milchshake getrunken. Dann nach Edam, Stadtrundgang und Eis
gegessen. Über Volendam und Katwoude nach Monnickendam, wo unser
Schiff lag. Fahrräder aufs Schiff gebracht und dann gab's schon lekker
Essen von unserem Koch Pascal. Danach noch Uno und Rummy gespielt und mit
Marius ins Bett gegangen.
So. 11.7.93
Heute war Windstärke 5 angesagt, doch es war Flaute.
Mit Kopfschmerzen aufgewacht. Vor dem Frühstück kleinen
Stadtrundgang gemacht: Monnickendam ist wunderschön.
Gefrühstückt und wg. Flaute doch mit dem Fahrrad losgefahren
(eigentlich wollten wir mitsegeln). Erst ging es auf dem Deich lang (aber
kaum Wind), und dann sehr schön über die Dörfer Richtung
Amsterdam. Ein wunderschöner Damm (Straße mit Häusern) zur
Stadtmitte, dann ein Radweg, über eine Schleuse und über eine
Fähre hinter dem Bahnhof. Dort die Räder schon mal
festgeschlossen, schien uns dann aber zu unsicher, mit zum Dam genommen.
Italienisch gegessen, kleiner Rundgang. Dann weitergefahren aus
Amsterdam heraus. Wg. einer Überflutung war ein Umweg
erforderlich. Am Amsterdam-Rijn-Kanaal ein wenig verfahren, dann aber
tollen Radweg am Kanal entlang. Leider mußten wir dann noch über
eine Autobahnbrücke, bevor wir in Muiden einrollten. Das
Schiff gleich gefunden. Es war kurz vor Muiden etwas naß geworden,
wir nicht. Mit Geli das Muiderslot (von außen) angeguckt und mit
Marius den Schleusenbetrieb mit der Drehbrücke. Wieder lekkeres
Abendessen von Pascal. Sonniger Abend. Mit Pascal und Schurt Uno und
Mensch ärgere Dich nicht gespielt.
Mo. 12.7.93
Morgens fing es an zu regnen. Gleich nach dem
Frühstück mit Pascal, Schurt und Monique Uno gespielt. Dann das
Muiderslot besichtigt: lustige Führung auf holländisch. Der
Schipper sagte besseres Wetter voraus und so sind wir ohne Marius doch noch
mit dem Fahrrad losgefahren. Sehr schöne Straße an der
Vecht entlang, viele Windmühlen. Der Höhepunkt war die
Besichtigung eines Bauernhofes, der selber Käse herstellte.
Probiert und einen Brennesselkäse-Gouda gekauft. In Vreeland Brot
gegessen, weil Regen drohte. Dann auf der Brücke über den
Amsterdam-Rijn-Kanaal erwischte es uns: Gegenwind und Regen. Bei
Loenerslot in Bushaltestelle untergestellt. In Bambrugge noch einmal
vor einem Laden und danach noch bei einem Bauernhof untergestellt. Toller
Weg von Abcoude nach Weesp am Gein entlang. Wieder über hohe
Kanalbrücke. In Weesp angehalten und Kaffee getrunken. Die
Überflutung von Amsterdam war übrigens in der Zeitung. An
Bord in Muiden waren alle wieder da und es sollte etwas besonderes zu essen
geben: Pastete und Paprikaauflauf. Beim Essen wurden Karel und Jos von der
Besitzerin abgeholt und verschwanden geheimnisvoll. Dafür kamen die
Tochter der Besitzerin und ihr Freund Jerome als Maate. Später
erfuhren wir, daß Karel Jos feuern mußte. Die Tochter (Hilde)
ist sehr nett und kann gut deutsch. Spät am Abend sind wir noch alle
zusammen in eine Kneipe gegangen. Dann kamen auch Karel und die Besitzerin
zurück. Als wir aus der Kneipe zurückkamen, saßen sie
alle zusammen auf dem dem Schiff und aßen. Karel hatte zur Belohnung
eine Flasche Whiskey bekommen.
Di. 13.7.93
Heute hatten wir uns Segeln vorgenommen. Windstärke 6
war angesagt, wurde aber doch nur 3 bis 4. Lange geschlafen, waren aber
doch die ersten. Nach dem Frühstück den anderen Schiffen beim
Ablegen zugesehen, die Besitzerin verabschiedet und abgelegt. Nach dem
Hafen Segel gesetzt (alle angepackt, auch die Frauen und Marius) und
Richtung Lelystad gesegelt. Das Wetter war sehr gut und der Wind kam genau
von hinten. Marius durfte, nachdem er das Klüversegel hochgehievt
hatte, mal steuern und bis in den Hafen habe ich gesteuert. Dann
Beinahezusammenstoß mit einem Lastkahn und Karel machte den
Motor an. Vor der Schleuse alle Segel gerefft. In der Schleuse kurz auf
Land gesprungen und dann wieder die Segel hochgehievt, diesmal
auch den Besan. Wieder selbst gesteuert, erst am Deich entlang, dann
Richtung Urk. In der Mitte vor Urk auch den Motor zugeschaltet und
kurz vor dem Hafen alle Segel eingeholt. Im Hafen an Fischfabrik angelegt
und erst mal gegessen. Ständig kamen Autos und Radfahrer
vorbei und beguckten uns (das ging bis in die Nacht). Mit Geli einen
Rundgang durch Urk gemacht bis zum Leuchtturm. Dann noch an Bord ein Bier
getrunken und unsere Begucker beguckt. Die Besatzung ging in die Disco, mit
Birte unterhalten. Dann kamen die anderen wieder: spät ins Bett
gegangen.
Mi. 14.7.93
Morgens hörte man schon Regen und Ruderschlag in der
Kajüte. Wg. Regen auf die Radtour verzichtet und mit dem Schiff
gefahren. Glücklicherweise kam der Wind wieder von hinten, obwohl
wir nach Nordwesten mußten. Gleich nach dem Hafen in leichtem Regen
die Segel gesetzt und mit guter Geschwindigkeit gesegelt. Bei einer
"kontrollierten" Geipe mehrere Seile eingeklemmt und lange
gefummelt. Vor dem Hafen von Lemmer die Segel eingeholt und sauber
angelegt. Gleich mit Geli die Stadt besichtigt, Matjes gegessen und
Genever gekauft. Die anderen auch beim Einkaufen getroffen. Nach dem
(wieder) tollen Essen Genever getrunken. Steffi geschrieben und Karte
weggebracht. Noch mit Hilde unterhalten und Genever getrunken.
Do. 15.7.93
Von strahlendem Sonnenschein geweckt worden. Schurt wurde
von seiner Mutter abgeholt und so kam Marius mit auf die Radtour. Es war
diesmal eine besonders schöne Strecke: erst nach Sloten über
einen Fußweg, Pfadfinderlager an der Windmühle, im alten Rathaus
Fächer-, Uhren- und Zauberlaternenmuseum angeguckt.
Dann weiter nach Balk und schön an Gracht entlang; Sandweg durch Wald und toller Radweg. Dann an Himmelum vorbei und zwischen zwei Seen hindurch wieder nach Himmelum, weiter nach Warns und zum Roten Kliff. Dann am Deich entlang nach Stavoren. Schiff nicht gleich gefunden; Riesen-Eis gegessen, dann kam Pascal mit dem Fahrrad und holte uns zum Schiff. Sofort losgefahren (mit Motor) nach Enkhuizen. Ich habe dann das Schiff gesteuert bis in den Hafen von Enkhuizen hinein. Leider regnete es immer etwas. Erstmal gegessen und dann mit Marius (im Regen) Beachball gespielt. Später haben Geli und ich dann doch die Stadt besichtigt, die sehr schön war. Auf einmal hörten wir Jazzmusik und gingen dem Geräusch nach: Live-Jazz vor dem Schipperscafe t'Ankertje. Danach noch in den Südturm Dromedaris gegangen, war eine Schipperkneipe mit Klavier, sehr gemütlich. Letztes Mal auf dem Schiff geschlafen.
Fr. 16.7.93
Die anderen hatten wieder durchgemacht, trotzdem alle
zusammen gefrühstückt. Das Wetter (morgens hatte es noch
geregnet) wurde langsam besser, so daß wir noch in letzter Minute vom
Schiff herunter sprangen und mit dem Fahrrad nach Hoorn fuhren (Marius
blieb auf dem Schiff). Erst haben wir noch die Stadtbefestigung von
Enkhuizen abgefahren, dann ging es z. T. durch Tulpenfelder zum
Ijsselmeerdeich, auf dem wir bis Hoorn fuhren. Unterwegs überholten
uns Sgurt und seine Mutter, die wohl zu spät nach Enkhuizen gekommen
waren. In Hoorn kamen wir an einem Stadttor und unserem Auto vorbei,
das noch unversehrt dastand. Als wir zum Hafen kamen, war das Schiff
noch nicht da, doch man sah es in der Ferne kommen. Motorradbrautpaar
zugeguckt und dann mit Marius chinesisch essen gegangen. Dabei noch
die schöne Innenstadt von Hoorn besichtigt. Dann von allen
verabschiedet (Marius mußte weinen) und über Enkhuizen auf den
Deich quer durch das Ijsselmeer gefahren. Nach etwas Landstraße kamen
wir auf die gleiche Strecke wie auf der Hinfahrt. Doch über
Hilter-Halle abgekürzt, getankt (Daviscup in Halle lief noch, wie wir
hinterher erfuhren). Um halb neun kamen wir in Wewer an, Hesses
begrüßten uns. Leider fuhr Marius dann noch mit dem Fahrrad
gegen den Blumenkasten: Dr. Meier mußte ihm den Zehnagel abnehmen.
Hans-Günter F. rief noch an, daß sie Marius doch noch mitnehmen
könnten. So waren wir ab Samstag Mittag ohne Kinder. Stefanie hatte
auch schon vom Reiterhof geschrieben, daß es ihr gut gefiele.
Sa. 17.7.93
Nachdem Hans-Günter und Gisela Marius abgeholt hatten,
mit Geli in die Stadt gefahren und türkisch gegessen.
So. 18.7.93
Da für Montag schlechtes und für heute gutes
Wetter angesagt war, mit Geli Fahrradtour durch die Senne zu den
Externsteinen gemacht, Geli fuhr mit Steffis Rad. Jutta kurz besucht und im
Bärenstein gut Mittag gegessen. Dann über Veldrom und den
Bauernkamp zurückgekommen. An der schnellsten Stelle 62 km/h
schnell gewesen. Montag wurde das Wetter tatsächlich schlecht.