Bei dieser Fahrt handelte es sich um unsere erste selbstorganisierte Radreise mit Autoan- und -abreise sowie Zugrückfahrt zum Ausgangsort. Übernachtet wurde im Zelt auf Campingplätzen.
Teilnehmer: Michaela und Otto, Stefanie, Angelika und Claus
Di. 4.6.1996
Hochzeits-Kaffeetrinken bei Michaela. Von der Firma aus
direkt hingefahren. Uschi Hecker hat mich mit Otto verwechselt, das hat
sich erst am Mittwoch aufgeklärt. Bei Michaela noch den
Fahrradcomputer angebaut, sonst ist alles klar. Die Wetteraussichten waren
hervorragend.
Do. 6.6.1996
Bestes Wetter. Marius hatte um 8 Uhr Treffpunkt an der
Pelizeushalle. Vorher gefrühstückt, Fahrräder aufs Dach. Am
Pelizeus-Parkplatz war der Teufel los, aber Kogans waren noch nicht da.
Gleich weitergefahren zu Michaela und Otto, Stefanie hat noch etwas
gefrühstückt. Gepackt, losgefahren am Pelizeus vorbei, da waren
sie schon weg. Weiter über Bad Driburg, Brakel, Frohnhausen,
Natzungen, Bühne, Manrode, Trendelburg, Gottsbühren, Gieselwerder
nach Bodenfelde. Autos am Bahnhof abgeladen und stehengelassen.
Alle Geschäfte waren auf, weil in Niedersachsen kein Feiertag war. Dann mit
dem Rad gestartet über Wahmbeck nach Bad Karlshafen. Steile
Stücke bewältigt, einer wollte Geli vom Rad werfen. Viel
Radverkehr, erste Rast gemacht, es war sehr heiß, aber immer leichter
Rückenwind, es rollte prima.
In Herstelle mit der kleinen Fähre
auf die Westseite gefahren. Kurz vor Beverungen (nach Würgassen AKW)
machte es auf einmal laut Pfffft – pffft – pffft ...: ich hatte einen
Platten. Während die anderen Eis aßen, habe ich geflickt, aber
der Mantel war durch, den auch noch geflickt. In Beverungen Tankstelle
gesucht, um den richtigen Luftdruck wieder drauf zu kriegen.
Dann wieder
auf den Weserradweg bis Wehrden, dort wieder mit einer kleinen Fähre
auf die Ostseite übergesetzt. Jetzt lag schon Fürstenberg vor
uns, unten vorbeigefahren, Räder mit Gepäck abgestellt und zu
Fuß hochgestiegen. Erst mal eine Cola getrunken, dann das
Porzellanmuseum besichtigt. Es war sehr schön, auch mit einer
Kunstausstellung und einem Film über die Produktion.
Dann wieder
hinuntergestiegen, alles war noch da und mit dem Rad weiter nach Boffzen,
Höxter. Dort über die Brücke nach links und ohne
Stadtbesichtigung weiter nach Corvey. In der Kirche war gerade ein Konzert
und der Rest war schon geschlossen, so daß wir nichts mehr
besichtigen konnten.
Also weiter die letzten zehn Kilometer nach
Holzminden. Der Campingplatz lag direkt vor der Brücke, zuerst das
Zelt aufgebaut, dann geduscht. Neben uns waren zwei, die in Paderborn
studiert hatten und im ADFC waren. Dann gemütlich in die Stadt
gefahren. Dort war ein Fest auf dem Marktplatz mit super Gospelgesang. Erst
ein schönes Bier getrunken, dann etwas zu essen gesucht, waren beim
Italiener, leckere Champignons gegessen. Unsere beiden Nachbarn waren auch
da. Noch lange gesessen und "Alzheimer" getrunken, weil es so
schön warm und unterhaltsam war.
Fr. 7.6.1996
Morgens wurde es unerträglich heiß im Zelt.
Angelika ging schon früh raus und holte dann Brötchen. Ich sah
die Bescherung bei meinem Rad: eine Blase stand beim Hinterrad raus. Nach
dem Waschen (im Waschraum hörten wir Nachrichten: in Dortmund, wo
Stefanie morgen hinwollte, war ein Hubschrauber mit Kindern
abgestürzt) und dem Frühstück, das wir in einem Pavillon
eingenommen hatten, holte ich mir einen neuen Mantel und tat ihn drauf.
Angelika hatte inzwischen den Rest zusammengepackt und dann ging's
wieder los zur Tankstelle (aber diesmal zum letzten Mal).
Auf dem Weg
dorthin sahen wir auch einen linkswesrigen Radweg, den wir dann
einschlugen. Mittlerweile war es elf Uhr, das Wetter war wie bestellt
bestens, sehr heiß und Rückenwind. Erst war der Radweg sehr gut,
doch dann mußten wir bis Polle ein Stück an der Straße
entlang fahren. In Polle bei größter Hitze die Burgruine
bestiegen und die schöne Aussicht genossen.
Unten eingekehrt und abgekühlt, dann mit einer großen Fähre auf die rechte Seite
und auf einer Nebenstraße durch den Wald über Reileifzen,
Döhme nach Bodenwerder. Hier einmal verfahren und gleich weiter
über Daspe (gegenüber von Schloß Hehlen gerastet), Hajen
zum Grohnder Fährhaus. Hier eingekehrt (im Garten) und eine lange Rast
gemacht, getrunken und gegessen.
Dann über Latferde, Hagenohsen,
Tündern nach Hameln reingerollt, viele Mücken. Hameln ist nicht
so fahrradfreundlich wie Holzminden, gleich durchgefahren bis zum
Campingplatz. Zelt aufgebaut, Stefanie fuhr einkaufen, geduscht, dann
Stefanie zum Bahnhof gebracht. Alles ging dort sehr glatt, Stefanie hatte
eine einstündige Fahrt nach Paderborn.
Wir fuhren in die Innenstadt
zurück und haben gleich am Anfang in der Deisterallee neben dem
Rattenfängerhaus gegessen (Jägerschnitzel). Dann weiter spazieren
gegangen um das Hochzeitshaus bis zum Paulaner, dort auf Bänken Bier
getrunken und eine bayrische Blasmusik gehört, prima Stimmung. Es war
lange heiß. Zurückgefahren zum Zelt und gut geschlafen, weil wir
diesmal eine Öffnung hingekriegt hatten.
Sa. 8.6.1996
Morgens auf der Luftmatratze gefrühstückt, war sehr zünftig.
Relativ früh losgekommen, auf der anderen Seite
ging's weiter über Wehrbergen nach Fischbeck, Anwohner riefen uns
unterwegs immer den richtigen Weg zu. Leider war in Fischbeck die
Kirche geschlossen, so ging's weiter über Hessisch Oldendorf,
Großen- und Kleinenwieden, Ahe, Engern nach Rinteln. Etwas
Schwierigkeiten, über die Brücke zu kommen und den richtigen Weg
zu finden.
Vorbei am Doktorsee (Michaela wollte am liebsten baden gehen)
wieder auf die rechte Seite nach Eisbergen, dort eingekehrt. Weiter
über Veltheim an einem großen Kraftwerk vorbei, plötzlich
ging's einen langen und steilen Berg hoch
("Bergprüfung"), dann aber wieder rasant bergab, so
rasant, daß ich meinen Sonnenhut verloren hatte. Mehrmals konnte
man schon Porta Westfalica sehen.
Uffeln, Holtrup waren die nächsten
Orte, in einem Freizeitpark im Weserbogen haben wir uns etwas verfahren.
Dann eine lange Sonnenstrecke bis Costedt, so daß uns ein Junge
gerade recht kam, der "kühle Drinks" verkaufte. Lange Pause
gemacht.
Als wir wieder aufstanden, merkten wir, daß am Himmel
eine pechschwarze Gewitterwolke war, mit der Sonne war es eh vorbei. Das
beschleunigte nun unsere Fahrt. Noch ca. fünf Kilometer bis Porta
Westfalica, dort über die Brücke auf die linke Seite. Von hier
ging's durch einen Seenpark auf Minden zu. Kurz vor Minden hinter
einem Bad war eine neue Fußgänger- und Fahrradbrücke, eine
Hängekonstruktion, die probierten wir natürlich aus, obwohl
die Blitze schon zuckten. Auf der anderen Seite über einen
riesigen Parkplatz, die Straße zum Bahnhof gleich gefunden.
Als wir
die Fahrräder die Bahnhofstreppe hochtrugen, kamen die ersten Tropfen
- das war Maßarbeit. Fahrräder und Gepäck verschlossen und
in der Bahnhofsgaststätte Eis gegessen und Bier getrunken.
Als wir zum Zug gingen, regnete es schon nicht mehr, aber der Zug hatte
über eine halbe Stunde Verspätung (Aufenthalt in Herford: 25
Min.). Der Zug hatte auch keinen Gepäckwagen, sondern
Doppelstockwagen (Fahrräder auf die Plattform), war brechvoll und
brütend heiß. In Herford wartete der andere Zug zum
Glück noch und es ging weiter nach Altenbeken, im Tunnel fiel das
Licht aus, leichte Panik.
Darauf haben Otto und ich erst mal ein Stehbier
in der Bahnhofsgaststätte getrunken. Dann die beiden letzten Stationen
gefahren (Ottbergen, Bodenfelde). Hier sah es schwer nach gewesenem
Unwetter aus, die Autos standen unversehrt da. Jetzt paßten alle
Räder aufs Dach.
Über Amelith nach Beverungen, dort noch getankt,
dann nach Hause bis Elsen, ca. halb
elf. Michaelas und Ottos Rad abgeladen und gleich weitergefahren, weil es
ungemütlich kühl war. Zu Hause machte uns Stefanie auf, erst
einmal geduscht und dann ein schönes Bier getrunken.
So. 9.6.1996
Morgens Frau Nayak angerufen: ihre Briefträgerin hatte
einen Hitzschlag auf dem Fahrrad erlitten. Marius wurde gegen halb zwei von
Alexander Kogan gebracht, auch ihm hatte es ganz toll gefallen.